SY "NYALA"-GER 8644

 

28.05.2025: Bootstaufe

Viele Zweifler (zu denen ich in den letzten Tagen zugegebenermaßen auch selbst gehörte) haben nicht geglaubt, dass unsere NYALA tatsächlich bis zu meinem Geburtstag fertig würde. Sie hatten Unrecht! Pünktlich um 15:00 Uhr waren (fast) alle Restarbeiten abgeschlossen und Werftcrew, meine Exfrau Ina und meine Tochter Maya, Guido Engels und die Überführungscrew bestehend aus Christian Paschen, Jürgen Breuer und Jan Kuffel klar zur Taufe. Lediglich die Taufpatin Mila de Vries fehlte noch. 

Unmittelbar nach ihrer Ankunft konnten wir die Zeremonie durchführen. Nach einer Dankesrede von mir an die Werftmannschaft konnte Mila, die zauberhafte Tochter von Werftchef Marc, unser neues Boot auf den Namen "Nyala" taufen. Das hat sie sehr liebevoll und ganz prima gemacht. Danach hat sich die Gesellschaft in die Werfthalle verholt, wo wir den Neubau bei Fassbier und Grillfleisch ausgiebig gefeiert haben.

Auch Lars van den Berg hat eine sehr schöne und emotionale Rede gehalten, die mich zu Tränen gerührt hat. Ja, auch ich habe in ihm einen neuen Freund gefunden und bin stolz darauf!

Die Party hat allen wohl richtig gut gefallen und die meisten, ganz besonders die 20-jährige Bootsbauerin Julia, haben mich beim Wort genommen. Keiner ist nüchtern nach Hause gegangen. Noch am Abend haben Lars und Marc die letzten Restaurbeiten erledigt.

Es war ein ganz toller Tag für alle Beteiligten.  Am Mittwoch sind wir dann um 12:00 Uhr zur Jungfernfahrt ausgelaufen. Darüber berichte ich später. Hier ein paar Bilder von der Taufe...




25.05.2025: ToDo-Liste ist wieder länger geworden

Nachdem ich mich gestern von morgens um sechs bis nachts um 03:45 Uhr um diverse "seemännische Arbeiten" gekümmert habe - so bezeichnet mein Freund und ehemaliger Skipper Harm Müller-Röhlck  alle Arbeiten an und unter Deck, die der Sicherheit, Zuverlässigkeit und dem flotten Vorwärtskommen dienen - ist die Yacht fast seeklar.

Gestern habe ich nicht nur meinen schönen Flaggenstock noch zweimal geschliffen und lackiert. In der Achterpiek habe ich eine Halterung für die diversen Leinen und Schoten hingehängt, "Aufhalte-Gummis" für jeden Backskistendeckel gebastelt, 18 klappbare Kleiderhaken im Boot verteilt und last but not least mal gründlich staubgesaugt. Zum Staubsaugen haben wir jetzt statt dem Dyson Akku-Handstaubsauber einen beutellosen 230V-Testsieger von BOSCH an Bord, der richtig gut ist.

Positiv beeindruckt hat mich beim Blick unter die Bodenbretter wie sauber alles verlegt ist. Es fehlen allerdings immer noch viele Dinge, insbesondere aber die Segel. Auch der Autopilot - mit dem ich mich heute mal etwas intensiver beschäftigt habe - streikt (hoffentlich) noch.

Richtig ärgerlich ist, dass die Abdichtung des Backskistendeckels an Steuerbord völlig zu wünschen übrig lässt. Ich bin sicher, dass es bei überkommendem Seewasser schon bei moderater Lage nach Steuerbord zu ernsten Problemen kommen wird. Heute ist mir allerdings eine Idee gekommen, wie man dieses Problem zumindest provisorisch - damit ist bis zum Winterlager gemeint - in den Griff bekommen könnte. Mir ist ein Rätsel, was sich der Bootsbauer, der diesen Mist zu verantworten hat, dabei gedacht hat.

Heute wollte ich eigentlich mit dem Einstauen des ganzen Geraffels anfangen, was in der Halle steht. Eigentlich sollte Marc heute hier sein. Leider hat er sich das wohl anders überlegt, was zum ziemlich nutzlosen Vertändeln des wertvollen Tag gefürht hat. Ich habe dann mal die Auftragsbestätiung mit dem Ist-Zustand verglichen und bin auf ein paar Dinge gestoßen, die nicht wie bestellt ausgeführt wurden.Das wird dann wohl morgen früh diskutiert werden. Statt das Boot auszurüsten habe ich mir dann selbst noch einen richtigen Bock geschossen. Beim Saubermachen der Schapps habe ich den Tresor (mit beiden Schlüsseln drin und noch ohne Strom) versehentlich verriegelt. Mal sehen, wie ich das Ding wieder aufbekommen soll...

Inzwischen halte ich es für gut möglich, dass wir erst mit einem Tag Verspätung, also am Donnerstag hier wegkommen werden, was mich ziemlich ärgert...

Herzliche Grüße



Kiki




22.05.2025: Die ToDo-Liste wird merklich kürzer

Heute gab es überwiegend erfreuliche Neuheiten. Wie auch schon in den letzten Tagen rückte die Werftcrew und - über den Tag verteilt - auch ein paar Zulieferanten an, die (unter anderem) die folgenden Arbeiten erledigt haben:

- Halterung für Gläser angefertigt und lackiert

- Zwischenböden für Oberschränke im Salon mit Schlingerleisten angefertigt

- Aufteilungen für Pantryschubladen angefertigt (werden bei Bedarf selbst montiert

- Padeyes für Spinnakerschoten montiert

- Füllstücke für "Koje" unter dem Dodger angefertigt und zum ersten Mal lackiert

- Halterung für Thermoskannen erdacht und angefertigt, müssen nur noch lackiert werden

- Weitere Checks Elektroinstallation

- Handläufe am Niedergang und Schlingerleisten an Ablage neben dem Niedergang angefertigt und montiert

- Halterungen für Feuerlöscher teilweise angefertigt und montiert

- 230V-Steckdose in begehbarer Backskiste für Gefrierbox montiert und angeschlossen

- Starlink installiert und getestet

- Verdunklungs-Plissés an den Fenstern im Salon, WC, Achterkabine


Ich selbst habe mich um die folgenden Arbeiten gekümmert:

- Abdichtung Durchführung Vorstag vorbereitet (in den Ankerkasten passen nur gertenschlanke Menschen)

- Anfertigung Travellerschoten und Leinenverstellung für Genuaschoten (Rückholgummis kommen morgen)

- Gemeinsam mit Lars Namenszüge auf dem Großbaum montiert

- Heimathafen und Vereinskürzel vom Spiegel entfernt (werden neu in größerer Schrift gemacht)

- Anfertigung Halterung für Hydraulik-Pumpenschwengel aus Teak

- Anfertigung neuer Flaggenstock aus Kambala (siehe Fotos, ist noch nicht ganz fertig)

- Montage Padeyes und Blöcke für Spischot mit Aufstellgummis

- Update ToDo-Liste

- diverse Besprechungen mit Marc, Lars und deren Mitarbeitern

Es war insgesamt ein sehr schöner, harmonischer und erfolgreicher Tag miz einigen positiven Nachrichten. Morgen werden die Teppiche verlegt und mit Glück auch die Polster für Salon und Kartentisch, sowie diverses Kleinmatterial geliefert. Dennoch gab es auch ein paar weniger schöne Dinge:

Beim Platzieren der Schotblöcke für Spinnaker und Gennaker fiel mir auf, dass man mit normalen 10"-Winschkurbeln an den 46er Secondary-Winschen im Cockpit (z. B. für Spi/Genakerschot, Großschot, Genua-Außenschot) nicht "rundkurbeln" kann, weil die Kurbeln dabei am Heckkorb anschlagen. Der Grund dafür liegt daran, dass ich keinen wirklich langen Heckkorb haben wollte. Dass das aber einen solchen Kompromiss erfordern würde habe ich nicht erwartet und schon gar nicht damit gerechnet, dass die Werft das gar nicht soooo schlimm findet.

Direkt darauf angesprochen musste Lars aber zugeben, dass er das auch bemängelt hat. Nun war guter Rat teuer. Aber für alles gibt e eine Lösung. Ich habe vorgeschlagen, dass sich die Werft zu einem erheblichen Teil an einem neuen E-Winscher (elektrische Winschkurbel) beteiligt, was angenommen wurde. Ebenso ist bisher weder meine Bestellung bei Frisch (für die Harken-Rutscher am Vorliek des Großsegels) noch die bei Lindemann bestellten 125m dicker Festmacher eingetroffen.


Für mich besonders schön war die Anfertigung eines neuen Flaggenstocks in dänischem Design. Der Standardstock aus Esche mit Mahagoniknopf gefiel mir nicht wirkich gut. Ich habe Marc dann gefragt, ob ich mir aus einem Stück Kambala selbst einen bauen darf, was er sofort bejaht hat.

Als ich den Rohbau fertig hatte, wollten gleich beide Werftchefs auch so enen schönen Flaggenstock haben, was ich aber aus Zeitgründen ablehnen musste. Jetzt muss das Ding noch am unteren Schaftende exakt rundgehobelt werden.

Beim Schreiben des Blogs ist es jetzt 01:30 Uhr in der Nacht, zufrieden falle ich in die Koje.. Unten findet ihr die aktualisierte ToDo-Liste und ein paar Fotos von herute:








21.05.2025: So much Work to do!

Nachdem ich gestern von guten Fortschritten berichtet hatte, lag ich in der letzten Nacht lange wach und habe überlegt, was schon erledigt ist und was noch zu tun ist. Beim Hellwerden bin ich dann aufgestanden und habe systematisch die Punkte aufgelistet die in den Bereichen Deck, Ausbau, Elektrik und Elektronik noch erledigt werden müssen. Um halb sieben habe diese - fast 80 Punkte umfassende -  Liste (siehe PDF-Datei unten) per Email an beide Werftchefs geschickt und um eine kurze Besprechung nach der Frühstükspause gebeten.

Etwa eine halbe Stunde später kam Marc mit meiner Liste an Bord - ohne Bestätigung des Gesprächstermin. Alle Mitarbeiter wussten jedoch schon von der Liste, offensichtlich hat Lars gleich einigen Mitarbeitern Aufträge dazu erteilt. Einige Punkte hat er mir auch zur Erledigung zugedacht. Der schwierigste davon ist die Abdichtung der Vorstagsdurchführung durch das Deck für die ich nur eine recht unbefriedigende Lösung gefunden habe und nicht einmal sicher bin, dass diese dann auch funktionieren wird.

Immer wieder wurde ich heute von den Chefs oder MItarbeitern gefragt, wie ich denn dieses oder jenes Problemchen gelöst haben möchte. So bin ich zum Beispiel viermal schon auf dem Weg ins Werftlager gewesen, um die Töpfe, Pfannen und Gläser zu holen, um die Aufteilung der Schubladen zu überlegen, das Geschirr hatten wir gestern schon provisorisch eingeräumt. Immer wieder wurde ich durch Zwischenfragen unterbrochen.

Am Nachmittag haben wir dann einen guten Platz für die recht große, SOLAS-zertifizierte, Rettungsinsel gesucht. Alle Ideen von Lars und mir waren entweder aufgrund des Platzbedarfs oder aber wegen Einschränkung der Sicht nach vorn durch den Dodger wenig praktikabel. Schließlich haben wir uns entschlossen, die Rettungsinsel unten in der Segellast zu lagern und mit dem Spinnaker, Gennaker und der Kutterfock zu begraben - wohlwissend, dass die Insel eigentlich im direkten Zugriff sein sollte. Mein Argument, dass Menschen mit Angst besonders schnell und stark sind hat auch Lars überzeugt. So ist die Insel wenigstens nicht der starken UV-Strahlung ausgesetzt und bleibt im Normalfall relativ trocken. 

Ich habe dann ein kleines Heißgeschirr gespleißt, an dem man das Ding aus der Segellast hieven kann. Zwischendurch waren die Persenningmacher da, die mit "Rohbau-Bügeln" für das Bimini-Gestänge bewaffenet waren. Auch das Biminigestänge ist nicht ganz trivial, weil auf dem Cockpitsüll auf beiden Seiten drei Winschen stehen, bei denen man mit der 10"-Kurbel ja möglichst "rundkurbeln" können soll. Das führt dann dazu, dass die Bügel so platziert werden müssen, dass der Einstieg vom Deck kommend ins Cockpit relativ eng wird.

Auch die Höhe reduzieren wir von zunächst angedachten 2,00 m auf 1,86m. Die meiste Zeit steht man(n) ja nicht im Cockpit und Frau passt immer aufrecht stehend darunter. Die hohe Version hätte miserabel ausgesehen.

Um 16:00 Uhr macht die Belegschaft Feierabend und hinterlässt einen echten Saustall unter Deck, was ich nicht lustig finde. Auf der anderen Seite ist mir das immer noch lieber, als wenn die Bootsbauer und Tischler schon eine halbe Stunde später aufhören zu arbeiten, weil sie aufräumen sollen. Lars und arc arbeiten bis 19:00 Uhr weiter. Gemeinsam besprechen wir noch ein paar Detaillösungen. Immerhin haben die Chefs ihren Kram halbwegs ordentlich weggeräumt.

Nachdem alle von Bord sind fällt mir auf, dass ich seit sechs Uhr am Morgen nichts mehr gegessen habe und in der Frühe war es auch nur eine Zimtschnecke von vorgestern. Also setze ich mich auf mein Bordfahrrad und radle ins Dorf zur nächsten Snackbar, wo ich mir ein "Schnitzel speciaal" mit geschmorten Paprika, Champignons und Zwiebeln, Pommes und einen kleinen Salat gönne. Als Appetizer gibt es vorweg ein Frikandel Speciaal, pappig und fleischarm wie immer und überhaupt nur dank einer Menge Zwiebeln, Mayo und Currysauce überhaupt genießbar.

Zurück an Bord wird es Zeit für ein größeres Geschäft - noch ohne Tür vor dem WC. Beim Hinsetzen auf die Schüssel stoße ich mir ordentlich an einem der Edelstahlriegel des zu öffnenden Fenster den Kopf und ziehe mir eine gottlob nur leicht blutende Platzwunde auf der Schädeldecke zu.

Nach dem Nachbearbeiten der heute gemachten Fotos und Blog-Schreiberei ist es 23:00 Uhr, Zeit für die heute wohlverdiente Koje. Vorher nehme ich die erste Dusche an Bord, was nach drei Tagen Katzenwäsche dringend erforderlich ist. Ich kann mich schon selbst nicht mehr riechen... Leider gibt es in der Werft momentan nur eine Kaltwasserdusche, weil der Boiler streikt.

Mit knapp 19 Stunden war das heute ein endlos langer Tag...








20.05.2025: Es geht gut voran...

Am Montag gleicht die NYALA einem Ameisenhaufen. In der Achterpiek passt ein Werftmitarbeiter geduldig und sehr akribisch die Bodenbretter an, unter Deck macht eine Bootsbauerin die Stauräume sauber, zwei weitere bauen Möbelteile ein und an Deck verbohrt ein weiterer Bootsbauer die Relingstützen mit den Füßen und fertigt später dann die Relingsdurchzüge an.

Auch Vester und Marco von Tuned Riggs sind inzwischen vor Ort und bauen den wunderschön gebauten Axxon Mast zusammen. Ich hatte ja schon auf der Baltic und der Olsen sehr schöne Carbonmasten von Nordic (heute Southern Spars), der neue Mast ist aber in vielen Details noch mal eine ganze Spur schicker. Stören tut mich nur ein kleiner „Dracula Spars“-Aufkleber am Mastfuß, der wohl eher scherzhaft gemeint ist und auf die transsylvanische Herkunft von AXXON hinweist. Dieser Sticker wird gleich entfernt.

Nici und ich entladen die Ladung von Zugfahrzeug und Anhänger auf ein fünf Paletten um, die wir in die Werkhalle stellen dürfen und fahren dann gemeinsam nach Sneek, um dort ein paar Einkäufe zu machen und schon mal zu schauen, wo der Bahnhof ist. Auf dem Rückweg holen wir noch bei Jaarsma die Matratzen für die Vorschiffskoje ab, die wir kaum ins Auto bekommen.

Am Nachmittag überlege ich mit Lars, wie wir die von mir bemängelten Dinge aus der Welt bekommen und finden auch hier für alles eine gute Lösung, mit der wir beide leben können. Die fehlenden Ventilatoren und die zusätzlichen Taster für die Elektrowinschen hat Marc auch schon bestellt. Am frühen Abend steht auch der Mast provisorisch.

Als wir unsere Beratschlagung beendet haben ist auch die Platte des Salontisches eingebaut und der Tisch zeigt sich zum ersten Mal in voller Größe und Funktion. Total gut! Zum Herausholen von Getränken und Zubehör für das Frühstück braucht keiner mehr aufstehen...

Beim Messen der Vorstagslänge fällt den Riggern auf, dass der durch den Steven geschraubte Pütting für das Vorstag modifiziert werden muss, damit die Unterdeckstrommel der Rollgenua vernünftig fluchtet, was sie momentan nicht tut. Auch das ist kein größeres Problem.

Leider haben alle Fallen statt der von mir ausdrücklich bestellten acht nur zwei Meter Überlänge, zu wenig, um sie mehrfach kürzen zu können. Ich schlage vor, dass Vester – statt alle Fallen auszutauschen – drei Reservefallen in ausreichender (maximaler) Länge liefert, womit das Thema für mich erledigt ist. Wir sind beide zufrieden, dass wir auch in diesem Punkt eine pragmatische Lösung gefunden haben.

Um 19:00 Uhr fahren Nici und ich ins Dorf, um den Tag in einem netten Restaurant zu beenden und diesen zwar anstrengenden, aber für uns dennoch sehr schönen Tag bei einem guten Essen ausklingen zu lassen. Unser leckeres Schollenfilet genießen wir in der langsam untergehenden Sonne bei einem leckeren Glas Weißwein. Wir können noch kaum fassen, dass unser Traumboot fast fertig ist und wir gleich das erste Mal in unsere kuschelige Koje steigen dürfen.

Zurück an der Werft treffen wir Lars und seine Frau, mit denen wir dann auf der Breehorn 48 „Laaxum“ von Lars noch die von Lars am Nachmittag an Nici übergebene Flasche Chardonnay trinken. Gegen halb elf geht es auf die Koje; Nici muss morgen spätestens um fünf losfahren, weil sie in den nächsten Tagen noch eine Menge zu erledigen hat.


Der Dienstagmorgen startet mit guten und schlechten Nachrichten. Die gute Nachricht ist, dass die Fenster für den Dodger endlich auf dem Weg nach Woudsend sind und eigentlich spätestens am Freitag an der Werft eintreffen sollten. Auch der Pütting für das Vorstag ist schon modifiziert worden und kann wieder eingebaut werden.

Um nicht nur dumm rumzustehen und kluge Kommentare abzugeben beschrifte ich schon mal die Hebelklemmen am Mast, lege mir die von mir gewünschten Favoritenseiten auf den Raymarine i70-Multifunktionsanzeigen an und fertige mir eine ganze Anzahl von Loops, mit deren Hilfe ich die Fall-schäkel in der Fußreling einhängen kann, ohne die Alu-Fußreling zu vermacken.

Gegen Mittag kommen auch Vester und Marco an, die zunächst das Vorstag zusammenbauen und einhängen. Danach ist erst die Hydraulik dran und ein paar kleine Restarbeiten sind auch noch am Rigg zu machen. Nach der Ankunft der Rigger fällt mir auf, dass ich heute bisher nur ein „Nuttenfrühstück“, bestehend aus Zigaretten und Cola hatte. Jetzt gönne ich mir auch ein Päuschen und schmiere mir ein paar ordentliche Butterbrote.

Beeindruckend für mich ist die unglaubliche Ruhe, mit der alle Mitarbeiter zu Werke gehen. Keine Hektik und gar keinen Stress aufkommen lassen… Ganz gemütlich geht der Nachmittag rum und irgendwann sind auch die Rigger mit Ihrer Arbeit fertig. Ich freue mich schon auf die erste Dusche unter Deck, die ich mir heute mal gönnen werde...

Unten findet Ihr ein paar Fotos der letzten beiden Tage...

Herzliche Grüße,



Kiki




18.05.2025: "NYALA" schwimmt!

Gegen 13:00 Uhr kommn wir nach dreistündiger Fahrt mit dem Anhänger in Woudsend bei Breehorn an und wundern uns zunächst, das das Einfahrtstor der Werft schon offen ist. Als ich auch noch auf der Wasserseite ein offenes Hallentor sehe schwant mir, dass unser Boot schon schwimmen könnte, weil es zumindest nicht sofort sichtbar in der großen Werkhalle steht.

Nachdem wir um das Gebäude gefahren sind (um den Anhänger abzustellen) sehen wir, wie das Hallentor gerade zugefahren wird. Nach kräftigem Hupen geht das Tor wieder auf und Marc kommt uns - mit einem Becher Gelcoat bewaffnet leicht grinsend entgegen.

Tatsächlich schwimmt die "NYALA" seit einer guten Stunde und ist wohl auch dicht. Eigentlich muss Marc sofort weg, weil er mit seiner Familie zu einer Geburtstagsfeier muss. Dennoch nimmt er sich kurz Zeit und geht mit uns unter Deck, um einen Blick ins Schiff zu werfen. Inzwischen sind auch die Toilette, der Herd und der Sockel vom Tisch eingebaut. Im Sockel lacht uns der große zweite Kühlschrank an, der direkt über die Tischplatte zugänglich sein wird. Super!

Im Vorschiff gewinnen wir einen ersten Eindruck von unserer wirklich fürstlich großen Vorschiffskoje. Bedenken hatte ich bei den nach oben zu öffnenden Hängeschränken, weil ich Sorge hatte, dass diese sich bei Lage von selbst öffnen könnten. Diese Sorge war aber absolut unberechtigt, weil die Werft sehr solide und gut bedienbare Verschlussbeschläge völlig unsichtbar (unter den Schrankböden) eingebaut hat. Solche Beschläge habe ich bisher noch auf keinem Boot gesehen, eine wirklich exzellente Lösung.

Auch das Deckslayout überzeugt mich. Das Steuerrad ist groß genug, um auch von der Kante oder in Lee sitzend vernünftig steuern zu können, dazu ist das Ruder überraschend leichtgängig. Klasse.

Allerdings fallen mir auch ein paar Kleinigkeiten auf, die in den nächsten Tagen noch modifiziert werden müssen:

- Die Bedienknöpfe der elektrischen Genuawinschen sind für den Steuermann nicht zugänglich, weil an der Achterkante des Dodgers montiert

- Der Namenszug auf dem Spiegel ist mir zu klein (kann aber so bleiben)

- Der Bugspriet ist mir zu klobig und außerdem fehlt die besprochene und bestellte Bugleiter, um bequem vom Steg an Deck zu kommen

- Am Kopfende der Vorschiffskoje fehlt mittschiffs noch ein kleiner Tritt, damit auch Nici bequem aus ihrer Koje und wieder rein kommt

- Die Festmacher sind mir zu dünn

Leider dürfen wir den Anhänger noch nicht leer machen und an Bord verstauen, weil morgen noch einige Tests gemacht werden sollen. Wir hoffen, dass wir das zumindest dann morgen Abend erledigen können, bevor Nici wieder nach Hause fährt. Deshalb fahren wir nach einer Stunde an Bord (und vor und neben dem Schiff) weiter nach Heeg, wo uns Nici ein Zimmer in einem schnuckeligen Hotel an einem kleinen Kanal mit Blick aufs Wasser gebucht hat.

Bevor ich gleich ein Mittagschläfchen mache, wollte ich Euch noch ein paar Fotos in den Blog stellen. Ich bin überrascht, wie gut die Webseite inzwischen frequentiert ist. Allein gestern gab es 80 Besucher, die ich sehr gern auf dem Laufenden halte.

Herzliche Grüße aus Heeg


Kiki und Nici





14.05.2025: Update Baufortschritt / Eigene Vorbereitungen

Hier kommen die letzten Fotos vor dem Stapellauf der "NYALA" am kommenden Montag, aktuelle Kommentare zum derzeitigen Stand der Dinge findet Ihr weiter unten...



Noch dreieinhalb Tage bis zum Stapellauf und elfeinhalb Tage bis zur Taufe der "NYALA". Wenn ich mir die gestern erhaltenen Fotos und den Bericht zum aktuellen Stand der Arbeiten anschaue, werde ich doch langsam nervös:

Dodger/feste Sprayhood:

Ist zwar inzwischen montiert, es fehlen aber noch die Fenster, die Solarpanels, die Lautsprecher und der Traveller

Mast und Rigg:

Wurde am vergangenen Samstag von AXXON bei Breehorn angeliefert, soll am kommenden Montag aufgeriggt werden

Segel:

Groß, Genua2, Passatgenua, Gennaker und Spinnaker sind fertig und geliefert. Der Code 0 und die Kutterfock werden nach dem Maststellen aufgemessen und in der kommenden Woche gefertigt und geliefert

Polster, Matratzen, Teppiche und Deckenpanele:

Die Matratzen sind fertig, für die Polster wurde schon zum zweiten Mal der falsche Bezugsstoff geliefert... Zu den Teppichen und den Deckenpanelen habe ich noch keinen Status erhalten.

Ausbau:

Morgen wird der Salonfußboden zum letzten Mal lackiert, am Montag sollen dann die letzten Möbel - unter anderem der Salontisch mit dem in den Sockel integrierten zweiten Kühlschrank - montiert werden.

Elektronik und Elektrik

Ist wohl weitestgehend fertig.


Eigene Vorbereitungen:

Auch zu Hause waren die letzten Tage etwas turbulent. Am Montag habe ich die (vorläufige) Schlussrechnung der Werft erhalten und bezahlt. Somit konnte ich dann auch die (Einfuhr-)Umsatzsteuererklärung für das Boot abgeben und bezahlen, sowie die Zahlungsbestätigungen mit den sonstigen erforderlichen Dokumenten an das Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie schicken, damit die mir das Flaggenzertifikat als Eigentumsnachweis für das Boot ausstellen können. Leider wird das wohl fünf bis sechs Wochen dauern. Früher beantragen ging aber nicht, weil ich noch keine Rechnung hatte...

Neue Clubstander von der SKWB und TO, sowie der TO-Standerschein sind auf dem Weg an die Werft und bei mir zu Hause werden hoffentlich bis übermorgen noch eine 50l Kompressor-Gerfrierkühlbox (bis - 20°C), ein paar Tischläufer, Schlösser, Flickzeug und Luftpumpen für die Bordfahrräder eintrudeln.

Ich selbst muss nur noch mein persönliches Geraffel (Kleidung, Kulturbeutel, etc.) packen. Sämtliche sonstige Ausrüstung ist schon größtenteils in dem von meinem lieben Nachbarn Ingo geliehenen Kofferanhänger und reist mit Nici und mir am kommenden Sonntag nach Woudsend. Von Sonntag auf Montag werden wir in einer kleinen Pension in Sneek übernachten. 

Nach dem Zuwasserlassen der NYALA werde ich dann auf die "Baustelle" ziehen und bei den noch anstehenden Restarbeiten ein wenig mithelfen und alles einstauen. Ich freue mich auf eine zwar arbeitsreiche, aber sicher auch sehr spannende und schöne Zeit in Woudsend....

Liebe Grüße


Kiki



08.05.2025: Update Baufortschritt / Krantermin ist avisiert

Soeben habe ich von Marc wieder ein paar Fotos erhalten. Der Ausbau geht weitrhin zügig voran. Auf den Fotos seht Ihr die folgenden Bereiche, die ich kurz kommentieren möchte:


Begehbare Backskiste an Steuerbord: 

Waschtrockner eingebaut, darunter Schmutzwäschefach, darüber Ablage für Bord-Drucker, dahinter Fäkalientank und (noch nicht eingebaute) Böden für Staukisten an der Außenhaut. Endgültige Bodenbretter und die Schranktür vor dem Fäkalientank fehlen noch.


Achterkajüte an Backbord:

Schranktüren teilweise einbebaut, hier fehlen noch die Schlingerleisten auf den Schrankböden der Oberschränke und die endgültigen Bodenbretter


Duschraum im Vorschiff

Noch im Rohbau, ein Zwischenboden im Schrank, die Schranktüren, endgültige Bodenbretter  und die 230V-Steckdose im Schrank fehlen noch


Schränke im Vorschiff:

Hier fehlen noch die Schlingerleisten im Bodenbereich der Schränke.


Navigationsecke:

Monitor für den Bord-PC, sämtliche Elektronik und Steckdosen 230V und USB sind eingebaut, die Klappe des Kartentisches, die Schlingerleiste am Kartentisch (mittschiffs), die Schubladen und die Bodenbretter sowie der Navisitz fehlen noch.


Pantry:

Corian-Arbeitsplatten sind montiert, hier fehlt noch der Herd, der Mülleimer (öffnet Richtung mittschiffs) die Schubladen und die endgültigen Bodenbretter


Salon:

Der Ölofen ist eingebaut, es fehlt im Wesentlichen der große Salontisch (mit dem integrierten zweiten Kühlschrank) und eine Abdeckleiste auf dem Hitzeschutzblechs an der Rückseite des Ölofens. Das Bugstrahlruder ist noch nicht eingebaut, dass kommt noch eine Abteilung weiter nach vorn.


Gestern wurde mir mitgeteilt, dass das Boot am 19.05. ins Wasser soll, damit der Mastlieferant und die Segelmacher vernünftig arbeiten können. Bis dahin soll zumindest für mich eine Koje fertig sein.... Das sind von heute an noch elf (!!) Kalendertage. Es sieht mir so aus, als wenn die Werft noch eine ganze Menge bis zum Einkranen zu tun hat oder ich am 19.05. auf eine Baustelle ziehen muss. Aber Taufe und Übernahme sind ja auch erst für den 27. Mai geplant....





06.05.2025: Proviantmeister in Action/Abstimmung offene Punkte mit der Werft

Nachdem ich schon vor ein paar Wochen den Proviantplan und die Einkaufsliste für die Midsummersail von Wismar nach Törehamn aufgestellt habe, ist heute die "Produktion" unserer Mittagessen angelaufen. Ich möchte versuchen, trotz Regattabedingungen mit nur zwei Leutene an Deck, möglichst viel frisch gekochte und dann eingefrorene Gerichte anzubieten, weil gutes Essen doch erheblich die Laune beim Segeln verbessern kann.

Heute habe ich Rindergulasch und Rinderrouladen gekocht, morgen geht es dann mit Bolognese-Sauce und Schweinegeschnetzeltem Zürcher Art weiter. Das ganze kommt dann bei mir in den Gefrierschrank und wird dann Mitte Juni in der Kompressor-Tiefkühlbox mit nach Kappeln genommen und dann während der Midsummersail hoffentlich mit Heißhunger verzehrt. Meiner lieben Nici haben beide Saucen jedenfalls hervorragend geschmeckt...



Am Wochenende habe ich noch einige Dinge per Mail bei der Werft angefragt bzw. an einige Dinge erinnert, die bei mir noch als "nicht erledigt" in der ToDo-Liste standen. Über die folgenden Punkte habe ich dann heute auch mit Lars telefoniert, die besprochenen Lösungen stehen unten in Klammern

- Zweite 7,5kg Kunststoff-Gasflasche bestellt (wird besorgt)

- Mastenbauer an die jeweils acht Meter Überlängen in allen Fallen und an die Tylaska T12-Schnappschäkel an den Fallen   erinnert (wird erledigt)

- Abschließbarkeit der Segellast mit Werft erörtert (Es gibt abschließbare Schlösser bei Lewmar im Zubehör)

- Einbruchschutz für die größeren Luken im Deck nochmals besprochen (Lars hatte hier einen guten Plan, wie man die 10 mm dicken Gitterstangen so im Luk einstecken kann, dass die Kopffreihit nicht eingeschränkt wird und somit auch das Verletzungsrisiko sinkt)

- Schlingerleise für Kartentisch bestellt, steckbare Schlingerleisten für Salontisch diskutiert. Auch hier wurden zu Gunsten des moderneren Möbeldesigns Abstriche in der Funktionalität gemacht, die mir nicht gefallen. Lars hat aber akzeptiert, dass ich hier eine funktionelle Lösung bevorzuge.

An den Salontisch kommen vorerst keine Schlingerleisten, auch keine steckbaren. Lars meinte - nicht ganz zu Unrecht -, dass man auf See bei ruppigem Wetter ja doch meistens im Cockpit oder stehend direkt an der Pantry essen würde.

- Belederung Spinnakerbäume im Bereich des Vor- und Babystag

- Einbauort Bord-PC modifiziert (auf Wunsch der Werft)







01.05.2025: Lackierarbeiten abgeschlossen, Arbeitsplatten geliefert

Zumindest in den Niederlanden scheint der "Tag der Arbeit" seinem Namen auch gerecht zu wercen. Jedenfalls sind soeben wieder ein paar Fotos von der Werft gekommen, die darauf hindeuten. 

Die Lackierarbeiten am bereits eingebauten Interieur sind abgeschlossen und auch die Arbeitsplatten aus Corian für Dusche, WC-Raum und Pantry wurden geliefert und warten jetzt auf den Einbau....

Allmählich fällt mir auf, dass - trotz konventioneller Rumpflinien und Anhänge - beim Ausbau die "Neuzeit" bei Breehorn angekommen ist. Die Formensprache ist doch etwas eckiger und moderner als noch beim Test des Bootes vor mehr als 20 Jahren. Ich weiß natürlich, dass dieser Designstil im Trend liegt, ob er mir tatsächlich besser gefällt als die starken Eckenrundungen an Schottdurchgängen und Halbschotten, muss ich mir noch überlegen.

Was mir aber auch bewusst wird, ist die Preiswürdigkeit der Breehorn-Boote. Alle Arbeiten sind bis in die Ecken sehr ordentlich ausgeführt, alles wirkt auf mich sehr ordentlich und solide. Im Vergleich zu den etablierten Werften aus Schweden und Däneemark ist eine Breehorn in jedem Fall ein echter Schnapper...

Auf der Überführung von Woudsend an die Elbe wird uns Jan Kuffel vom "Palstek" begleiten, der einen Test über die Breehorn 44 schreiben wird. Ich bin sehr gespannt, wie er das Boot einschätzt.






28.04.2025: Update Baufortschritt / Törnvorbereitungen

In den letzten Tagen war ein wenig Multitasking angesagt. Während die Werft unter Deck die Vorbereitungen zum (End-)Lackieren der Möbel trifft, hatte nun die Bootspolsterei ein paar Fragen, die zu klären waren. Die ersten Matratzen (für das Vorschiff und die Achterkabine) sind jedenfalls schon gefertigt, hier fehlt nur noch der zusätzliche Topper, der den Schlafkomfort auf "Heimatniveau" steigern soll.

Leichte Probleme gab es heute beim Einbau der Instrumente in das Navpad am Steuerstand. Hier hatte die Werft vergessen, dass neben dem 7" B&G-Plotter und zwei Raymarine i70-Multifunktionsanzeigen ja auch noch das Bedienteil für das Sidpower-Bugstrahlruder eingebaut werden muss. Die - bei seitenrichtigem Einbau - resultierende Optik des Navpads hat weder Marc noch mich überzeugt. 

Wir haben uns nun entschlossen, das Bedienteil für das Bugstrahlruder um 90° gedreht einzubauen. Statt nach rechts und links, muss der Joystick nun nach vorn (für Steuerbord) und hinten (für Backbord) gezogen werden. Nicht ideal, aber für mich absolut akzeptabel.

Auch wenn die Fenster für den Dodger immer noch nicht geliefert sind, hat mir Marc heute nochmal versichert, dass die Werft den geplanten Liefertermin 27. Mai halten wird.

Zu Hause haben Nici und ich heute die im Internet bestellten Brotbackmischungen für die Midsummersail-Regatta portioniert und vakuumiert. Wir haben die folgenden Brotbbackmischungen zur Auswahl:

Dinkel-Vollkornbrot (2 x 1 kg / 2x 0,5 kg)

- 6-Korn-Brot (2 x 1 kg, 2 x 0,5 kg)

- Bauernkruste  (2 x 1 kg, 2 x 0,5 kg)

- Vollwertkruste  (2 x 1 kg, 2 x 0,5 kg)

- Rustikales Landbrot  (2 x 1 kg, 2 x 0,5 kg)

- Süßes Brot für Rosinen und Mandelstuten  (8 x 1 kg, 4 x 0,5 kg)

Geplant ist es jeden Tag mindestens ein frisches Brot zu backen, an den meisten Tagen eher zwei.

Leider gab es in den letzten Tagen auch das erste Crewproblem. Unsere potentielle Mitseglerin, mit der ich vor drei Wochen noch über Ihre Teilnahme an der Etappe von Törehamn nach Stockholm gesprochen habe, ist seit zwei Wochen auf keinem der üblichen Kanäle erreichbar (FB-Messenger, WhatsApp, SMS, Email, zwei Telefonnummern). Keine Ahnung, was da los ist.

In der vergangenen Woche hatte ich sie mehrfach um Rückruf gebeten und sogar bei ihrem Arbeitgeber nachgefragt, ob sie okay sei. Ein Ultimatum zur Rückmeldung hat sie - obwohl sie die Nachricht gelesen hat - verstreichen lassen. Gut, dass wir trotzdem zu viert sind... Jetzt werden Jörg Bloching und sein Sohn Willem die erste und Nici und ich die zweite Wache übernehmen.

Hier noch ein paar Fotos von heute...





17.04.2025:  Gästebuch / Update Baufortschritt / WBK endlich da...

Das vielleicht für Euch Wichtigste vorab: Ab sofort gibt es hier auch ein Gästebuch, bei dem Ihr mir sehr gern Feedback zu dieser Webseite geben sollt, die es mir leichter machen, auf vielleicht besonders spannende Fragen und Wünsche einzugehen. Ihr findet dies oben in den Rubriken unter "Gästebuch"...

Gestern Abend hatten wir mal wieder ein Webinar von Blauwasser.de zur Vorbereitung unserer Weltumsegelung. Diesmal war das Thema "Vorbereitung von Ozeanüberquerungen". Ein kurzweiliges, sehr sinnvolles Webinar, welches von Sönke Roever und Jonathan Buttmann - beides erfahrene Blauwassersegler - gehalten wurde. 

Da ich ja schon mehrfach den Atlantik überquert habe, gab es für mich nicht viel Neues zu erfahren, aber es war (mal wieder) toll zu beobachten, wie meine Nici die Informationen aufsog wie ein ausgetrockneter Schwamm. Wir freuen uns immer mehr auf dieses tolle Projekt.

Ebenfalls gestern gingen auch wieder ein paar Fotos zum Baufortschritt an der "Nyala" ein, die Ihr unten in der der Bildergalerie findet. Auch hier geht es gut voran. Inzwischen sind die Batterien alle eingebaut, die Elektrik und Elektronik am Naviplatz ist weitgehend installiert, hier fehlen nur noch der Bord-PC samt Monitor und die Raymarine i70 Multi-Displays..

In unserer begehbaren Backskiste sind die Regale für die vier Klappboxen (für Ersatzteile, Kite-Equipment, etc.) einlaminiert worden. Es bleibt auch genug Stauraum für unsere beiden faltbaren E-Bikes, die durch den Backskistendeckel "versenkt" werden können.

Besonders gefreut habe ich mich heute morgen; nach fünf Monaten Wartezeit kam endlich die Nachricht von der Kreispolizeibehörde, dass ich meine Waffenbesitzkarte zum Erwerb einer Signalpistole Kaliber 4 nebst zugehöriger Munition abholen kann. Die Signalpistole habe ich schon im Dezember gekauft und bezahlt, nun kann sie endlich an mich verschickt werden.

Leider gestaltet sich die Beschaffung der benötigten Fallschirm-Raketen und Einzelsterne recht schwierig, weil Signalpistolen Kaliber 4 inzwischen fast nur noch militärisch genutzt werden. Nach längerer Telefoniererei bin ich jetzt bei Comet in Bremerhaven gelandet, wo man mir hoffentlich nach Ostern weiterhelfen kann. Comet wurde leider von Wescom Defense in England gekauft, was die Angelegenheit nicht gerade erleichtert.

Aber immerhin wird die Pistole schonmal Anfang nächster Woche losgeschickt...

Ich wünsche allen Lesern frohe Osterfeiertage,


Kiki



11.04.2025: Törnplanung modifiziert / Seekarten für Sommertörn zusammengestellt

Da Nici noch den ganzen September frei hat und wir - vor Beginn des Langfahrtprojekts - möglichst viel gemeinsam segeln möchten (um prüfen zu können, ob wir es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch über viele Monate gemeinsam an Bord aushalten), habe ich heute unsere Törnplanung gründlich überarbeitet.

Auf den Etappen 1 - 4 gibt es kaum Änderungen, lediglich die fünfte Etappe wurde (weil wir drei Wochen mehr Zeit einkalkulieren können) komplett neu geplant. 

Statt von Skagen durch das Kattegat und den großen Belt relativ zügig nach Kappeln zurückzusegeln, ist nun etwas mehr Zeit in den westschwedischen Schären, auf Anholt und eine weitere "Schleife" eingeplant. Die grobe Route für die letzte Etappe sieht nun folgendermaßen aus:

Göteborg - Marstrand - Lysekil - Smögen

Smögen - Skagen - Läsö - Anholt - Kopenhagen

Kopenhagen - Ystad - Bornholm - Christiansö

Christiansö - Sassnitz - Lauterbach - Stralsund - Smalandsfahrwasser - Svendborg

Svendborg - Ärösköbing - Lyö - Faaborg - Als Sund - Flensburger Förde - Kappeln

(Details siehe unten)




Ohne Kreuzzuschläge kommen wir jetzt wieder auf mehr als 3.200 Seemeilen...

Auch die Seekarten (alle sowohl digital von Navionics wie auch in gedruckter Ausführung von NV, Delius Klasing, Swedische Sportbootkarten und Übersegler von Admirality) sowie die ebenfalls gedruckten Törnführer (Hamguiden, NV und Delius Klasing) liegen inzwischen alle in den neuesten derzeit verfügbaren Ausgaben komplett vor. Es ist wieder ein hübscher Stapel zusammengekommen, für den ich ein ansehnliches Sümmchen auf den Tisch legen musste.


09.04.2025: Update Baufortschritt / Erste Törnvorbereitungen

Heute haben Nici und ich die Essensplanung und Einkaufsliste für die Midsummersail 2025 aufgestellt. Da wir bei diesem Trip - abhängig von den Windverhältnissen - zwischen fünf und 12 Tagen (ohne Hafen) nichts einkaufen können, hält es hier etwas genauer. Wenn möglich, werden wir auch noch meine Kompressor-Tiefkühlbox mitnehmen, um möglichst bis zum letzten Tag auch Frischfleisch essen zu können.

Ebenfalls heute gingen wieder ein paar Fotos von der Werft ein. Inzwischen ist der Flansch für das herausfahrbare Bugstrahlruder einlaminiert, die Innenseiten der Luken sind verkleidet. Außerdem wurden der Schrank für den Waschtrockner,die Tür zur Achterkabine an Backbord, der Ölofen und der 5KW-Inverter eingebaut. Auch die zweite Kühlbox, die im Sockel des Salontischs verschwinden wird, steht schon an ihrem Platz.

Wir sind sehr gespannt, ob alles rechtzeitig fertig wird. Hier wieder ein paar Fotos:



02.04.2025: 5. Werftbesuch in Woudsend / Weiterhin gute Fortschritte

Heute morgen um halb fünf sind wir mit Nici's Caddy nach Woudsend zum fünften und wahrscheinlich letzten Werftbesuch vor dem Zuwasserlassen unserer "NYALA" gefahren. Das Auto war bis unters Dach voll mit Ausrüstungsgegenständen von B (wie Bootshaken) bis W (wie Waschtrockner).

Bereits um viertel nach sieben standen wir im Cockpit unseres neuen Bootes, gespannt wie die Flitzebogen, wie es wohl unter Deck aussieht. Fünf Minuten später waren wir dann unter Deck und sind ganz begeistert von den Baufortschritten und der Qualität der geleisteten Arbeiten. 

Besonders gefreut haben wir uns über unsere schon bei der Auftragserteilung getroffenen Entschluss, die Vorschiffskoje um 60 cm nach achtern zu verlegen und die aus unserer Sicht unwichtigen kleinen Sitzbänkchen hinter dem Kopfende der V-Koje wegfallen zu lassen. So entstand dann zwischen Ankerkasten und Vorschiffskoje eine nur von Deck aus zugängliche Segellast, die wir nun zum erstem Mal richtig in Augenschein nehmen konnten.

Außerdem haben wir noch einige Dinge besprochen, wie zum Beispiel:

- Ausbau Oberschränke im Vorschiff

- Platzierung der Instrumente am Kartentisch

- Platzierung der Intrumente an der Steuersäule

- Platzierung Bedien- und Konstrollelemente für Hauptmaschine

- Auswahl Plissée-Vorhänge für Fenster im Aufbau

- Anordnung Regal für Staukästen in der begehbaren Backskiste

- Ersatzteilbeschaffung für wichtige Verschleißteile

- Weitere Terminplanung

Geplant ist das Boot Mitte Mai zu Wasser zu bringen. Ab dem Zuwasserlassen werde ich dann bei der restlichen Ausrüstung des Bootes, beim Aufriggen und Testen aller Systeme dabei sein und die ersten Nächte an Bord verbringen. Nici wird dann voraussichtlich a 24. Mai zu mir stoßen.

Die Taufe der "NYALA" wird dann am Nachmittag des 27.05. stattfinden und mit einer kleinen Party für Werftmitarbeiter und Freunde zelebriert werden. Wer kommen möchte ist herzlich eingeladen mit uns auf der Breehorn-Werft in Woudsend zu grillen und ein gepflegtes Bier zu trinken. Ich werde keine separate Einladung verschicken, bitte aber um kurze Nachricht bei Interesse, damit wir planen können.

Unten findet Ihr ein paar Fotos vom heutigen Werftbesuch....


Herzliche Grüße


Kiki




31.03.2025: Crewkleidung ist fertig / Brotbacken Teil 2

Am vergangenen Donnerstag hat Nici die Crewkleidung bei der Lohnstickerei abgeholt. Mit Ausnahme der Fleece-Jacken wurden alle Artikel bereits gewaschen und gebügelt. Für unsere Mitglieder stehen jetzt die folgenden Artikel aus dem Bordbestand in den Größen 2 x S, 2 x XL, 3x XXL - jeweils leihweise - zur Verfügung:

1 Fleecejacke, marineblau

1 Sweatshirt, marineblau

1 T-Shirt, weiß

1 T-Shirt, marineblau

1 Polo-Hemd, weiß

1 Polo-Hemd, marineblau

1 Polo-Hemd, aschgrau

Wir werden die Bekleidungsstücke in Vakuum-Kleidersäcken jeweils satzweise (nach Größen sortiert) an Bord einlagern und nach Gebrauch jeweils waschen und trocknen.


Am Wochenende hat Nici auch noch den bereits vor zwei Jahren schon für die KIALOA angeschafften - wegen Stauraummangel aber nicht an Bord genommenen - Brotbackautomaten mit verschiedenen Backmischungen ausprobiert.

Mit einem angeschlossenen Stromzähler haben wir auch den Verbrauch des Backautomaten gemessen. Für das Backen von einem 1.250g Vollkornbrot werden wir etwa 19 Ah aus den 24V Servicebatterien ziehen. Mit dem Ergebnis waren wir so zufrieden, dass ich gestern bei der Friessinger Mühle als führenden Hersteller von Mehlen und Brotbackmischungen angefragt habe, ob man uns dort mit verschiedenen Backmischungen in 5kg-Gebinden unterstützen würde. Wir sind gespannt auf das Ergebnis.


Außerdem haben wir eine Kofferraumladung Ausrüstungsgegenstände in Nici's Kuga geladen, die wir am Mittwoch - gemeinsam mit dem Waschtrockner - zum nächsten Werftbesuch bei Breehorn mitnehmen werden. Neue Fotos vom Boot gibt es dann am Mittwoch oder Donnerstag....

Herzliche Grüße


Kiki





24.03.2025: Update Neubau NYALA

Unten findet Ihr wieder ein paar Fotos zum aktuellen Baufortschritt. Inzwischen wurden einige Schränke im WC-Raum, in der Achterkabine an Backbord, in der Dusche und im Vorschiff eingebaut. Auch die Elektroinstallation schreitet voran, hier mussten wir allerdings noch einmal ein wenig umplanen, weil in Schalttafeln zum Teil höher abgesicherte Sicherungsautomaten als die vorgesehenen 10 A erforderlich sind, die in der ursprünglich geplanten Serie 100 von Philippi nicht einbaubar waren. Statt der 100er-Serie kommt nun die frei konfigurierbare 200er-Serie zum Einsatz, zwei Tafeln mit je 20 Schaltkreisen werden eingebaut.

Die folgenden Schaltkreise sind zunächst vorgesehen:

1. Autopilot (20A)

2. Radar (10 A)

3. Kartenplotter Doghouse (10A)

4. Kartenplotter Steuerstand (10 A)

5. Navigationsinstrumente (5A)

6. UKW+AIS (10A)

7. Stereo-Anlage (10A)

8. Steckdosen Salon (10A)

9. Steckdosen Cockpit (10 A)

10. Innenbeleuchtung STB (16A)

11. Innenbeleuchtung BB (16A)

12. Beleuchtung Motorraum (5A)

13. Positionsleuchten Bug, Heck, Dampferlicht (5A)

14. Dreifarbenlaterne (5A)

15. Ankerlaterne Masttopp (5A)

16. Decksstrahler (5A)

17. Kompassbeleuchtung (3A)

18. Umschalter Baumbeleuchtung weiß/rot

19. Baumbeleuchtung (5A)

20. Lenzpumpe Bilge 15A

21. Umschaltung Lenzpumpe Bilge manuell/autoatisch

22. Lenzpumpe Dusche 5 A

23. Umschaltung Lenzpumpe Dusche manuell/automatisch

24. Druckwasserpumpe (10 A)

25. Warmwasserboiler (5A über Relais)

26. Watermaker (20A)

27. Deckwaschpumpe (15A)

28. Kühlbox Pantrry (15A)

29. Kühlbox Salontisch (15A)

30. Gasanlage (5A)

31. Motorraumlüfter 10A

32. Ankerwinsch (5A über Relais/Schütz)

33. Bugstrahlruder (5A über Relais/Schütz)

34. Überbrückung Starterbatteerie (5A über Relais/Schütz)

35. Elektrische Winschen (5A über Relais/Schütz)

36. frei

37. frei

38. frei

39. frei

40. frei


Stand heute sind es noch 64 Tage bzw. gut zwei Monate bis zur Auslieferung...




Soeben hat mir Nici ein Foto vom Probestick unserer neuen Crewkleidung zugeschickt, was uns beiden sehr gut gefällt. Damit wir schon bei der Midsummersail einen guten Eindruck machen, haben wir die folgenden Bekleidungsstücke in unterschiedlichen Größen bestellt, die alle den Bootsnamen, das Logo und die Segelnummer auf der Brust aufgestickt bekommen bekommen:

10 T-Shirts, weiß mit dunkelgrauem Stick

10 T-Shirts, marineblau mit weißem Stick

10 Polohemden, weiß mit dunkelgrauem Stick

10 Polohemden, aschgrau mit weißem Stick

10 Polohemden, marineblau mit weißem Stick

8 Sweatshirts, marineblau mit weißem Stick

7 Fleece-Jacken, marineblau mit weißem Stick





17.03.2025: Update Neubau NYALA / Neues aus der Bordbäckerei

Heute hat Marc de Vries wieder ein paar Fotos zu den Baufortschritten geschickt. Es läuft weiterhin alles nach Plan. 

Leider fiel mir auf dem unten gezeigten Foto mit dem zweischeibigen Umlenkblock für die Umlenkung der Genua- und Kutterfock-Schoten auf, dass hier ein falscher Block montiert wurde. Statt eines zweischeibigen rollengelagerten Block mit Hebelklemen, wurde versehentlich ein gleitgelagerter Block ohne Klemmen montiert. Die Hebelklemen sind mir aber wichtig, um in Mannövern die Winschen kurzfristig frei zu bekommen, oder auch um im Hafen mal eine der Arbeitswinschen für einen Festmacher nutzen zu können.

Aber auch hier zeigt sich die Geradlinigkeit der Werft, die ich sehr genieße. Statt lange zu diskutieren, wird ein Fehler zugegeben und nach einer Lösung gesucht. Das ist prima....

Fotos von heute:


Während sich der Skipper weiterhin um den Bootsbau und die Ausrüstung der NYALA kümmert, ist auch die Co-Skipperin, Bordfrau und Proviantmeisterin nicht tatenlos geblieben. Nachdem Nici schon vor zwei Wochen Sauerteig angesetzt hatte, wurden im heimischen Backofen schon fleißig Brotrezepte für Stuten und Graubrot ausprobiert, Zubehör für das Backen bestellt und weiter fleißig die Verproviantierung vorbereitet. Ich bin sehr stolz auf Nici und ihren Einsatz für unser gemeinsames Projekt.

 


10.03.2025: Update Neubau NYALA / Fortbildung für Langfahrtprojekt

Nachdem wir schon in der vergangenen Woche an einem Webinar von TO (Trans Ocean) zum Thema Verproviantierung teilgenommen haben, hat uns Nici - insbesondere zu  ihrer, aber auch durchaus für meine Weiterbildung zu weiteren Webinaren, diesmal von Blauwasser.de angemeldet, die im April stattfinden:

08.04.: Hafenmanöver

10.04.: Elektronische Navigation

14.04.: Psychologie an Bord

16.04.. Vorbereitung Ozeanüberquerung

29.04.: Segeltrimm (nur für Nici relevant)

19.05.: Wettersoftware anwenden

Wir freuen uns darauf, mit Hilfe dieser Webinare auf einen möglichst einheitlichen Wissensstand zu kommen und glauben, dass insbesondere die gemeinsame Teilnahme an diesen Veranstaltungen sehr zu einem harmonischen Miteinander beitragen wird. Weitere Webinare werden in loser Reihenfolge insbesondere zu technischen Themen folgen.

In diesem Zusammenhang möchte ich potentiellen Langfahrern ausdrücklich diese Mini-Seminare von Blauwasser.de uns Trans Ocean empfehlen. Eine TO-Mitgliedschaft ist ohnehin quasi obligatorisch, weil sie für sehr wenig Geld eine umfassende Vernetzung mit vielen Stützpunkten rund um die Welt ermöglicht. Die ehrenamtlichen Stützpunktleiter helfen bei vielfältigen Problemchen von A wie Ausrüstung bis Z wie Zahnschmerzen...

Heute morgen habe ich wieder ein paar Fotos von der Werft erhalten und ein wenig mit Marc de Vries korrespondiert. So wie es aussieht, wird die NYALA termingerecht fertig. Der Ausbau und die Ausrüstung des Decks gehen sichtbar weiter voran, Probleme sind angeblich nicht in Sicht. Hier die neuesten Fotos:


03.03.2025: Bericht DN Europameisterschaft in Finnland

Eigentlich wollte ich ja gemütlich mit den Ratzeburgern zum Eissegel-Training nach Schweden fahren. Bernd Zeiger und Christian Seegers, beides alte Hasen im DN-Segeln und erfolgreiche Regattasegler haben mich aber vor ein paar Wochen "überzeugt", dass ich bei einer großen Regatta mehr lernen kann als beim Cruising.

Deshalb habe ich dann zur Europameisterschaft in Finnland gemeldet, bei der ich - wegen mangelnder Qualifikation in der Rangliste - nur mit einer Empfehlung der deutschen Flotte starten durfte, die Bernd dankenswerterweise ausgesprochen hat. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich die Hosen gründlich voll. Ob ich wirklich schon reif für eine Großveranstaltung bin??

Nach drei intensiven Segeltagen in Säkyla in Finnland weiß ich, dass ich noch immer SEHR viel lernen muss, aber immerhin bin ich (und das war mein Ziel) nicht Allerletzter, sondern Vorletzter geworden.Da das Eis in Säkyla immer unsicherer wurde und sich schon etliche Risse und Löcher aufgetan haben, haben wir uns am vergangenen Mittwoch entschieden, vorzeitig nach Hause zu fahren. Unsere Gesundheit und intaktes Material waren uns wichtiger als ein paar Ranglistenpunkte.

Leider wurden an unserem Abfahrtstag noch fünf (!!) Wettfahrten in jeder Gruppe gesegelt, ansonsten hätte das Ergebnis wahrscheinlich noch etwas besser ausgesehen. Fünf DNC's bescherten uns aber einen ordentlichen "Punktehagel", der ein besseres Abschneiden verhinderte.

Trotzdem war es eine tolle, spannende und lehrreiche Veranstaltung für mich. Mein Dank gilt unserem Fahrer Heiner, einem der erfahrensten und ältesten aktiven Eissegler in Deutschland und Bernd Zeiger, der mir - wie auch viele andere - wertvolle Tipps gegeben haben. 

Leider ist die Saison nun - zumindest für mich - vorbei. Ich hoffe, dass ich in der nächsten Saison ein wenig erfolgreicher bin. Den kompletten Bericht zur EM in Säkyla findet ihr unten zum Download.





03.03.2025: Update Neubau NYALA

Inzwischen ist unser Bord-PC samt Zubehör bei Nici eingetroffen und wartet darauf, in den nächsten Wochen eingebaut und installiert zu werden. Probleme bereitete (immer noch) die Beschaffung des von uns bestellten Waschtrockners. Einen Trockner mit "voller Größe" bekommen die Breehorn-Jungs einfach nicht unter - was natürlich schon bei Baubeginn hätte geprüft weren können.

Stattdessen hat uns die Werft vorgeschlagen, doch nur eine Waschmaschine zu nehmen, was für uns aber nur als Notlösung in Frage kommt. Ich möchte, zumindest sofern erforderlich, auch bei Mistwetter Wäsche trocknen können ohne unter Deck lange Wäscheleinen zu spannen.

Nici hat sich dann auf die Suche nach "Slim"-Waschtrocknern mit geringerer Tiefe gemacht und hat jetzt einen LG-Waschtrockner bestellt, der zwar eine schlechtere Energieeffizienzklasse hat als das bisher favorisierte Modell von AEG, dafür aber mit nur 45 cm Einbautiefe passt.

Auf der Werft geht es gut voran, hier ein paar Fotos zum aktuellen Baufortschritt...






14.02.2025: Ausbau schreitet voran

Auch in dieser Woche haben die Jungs auf der Werft ordentliche Fortschritte gemacht. Lars, einer der beiden Werftinhaber und Sohn des Werftgründers arbeitet inzwischen selbst "an der Front" mit, was mich sehr freut. Auch in dieser Woche waren wieder einige Fragen zu klären:

- Riggzeichnung (die endlich komplett ankam, s. u.) in Ordnung?

- Einbauort Watermaker

- Dimensionierung Klampen

- Holepunkte für Passatsegel


Auch auf der Zubehörseite habe ich wieder einiges bestellt, z. B.

- Ergänzung Bordwerkzeug (Hämmer, Feilen)

- Bestellung 150 m Festmacher Gleistein Dock Twin, 18 mm

- Bestellung Ruckdämpfer, Pützen, Dinghy-Anker, Treibanker

- Zweites Paar Schotschlitten für Genuaschienen bestellt (für Passatfock)

- Passatfock bestellt (Rolly Tasker / Tuchwerkstatt)

Insgesamt bin ich momentan recht zufrieden mit dem Baufortschritt und freue mich jeden Tag mehr auf die Auslieferung der "NYALA". Nach wie vor kann ich die Breehorn-Werft und die Zusammenarbeit mit den beiden Werftchefs uneingeschränkt empfehlen...

Hier wieder ein paar aktuelle Fotos:






10.02.2025: Letztes Schott und  Deck montiert, Püttinge eingebaut, Pantry erkennbar

In der vergangenen Woche sind die Jungs auf der Breehorn-Werft ein gutes Stück voran gekommen:

- Letztes Schott (zwischen Segellast und Vorschiffskoje) einlaminiert

- Deck endgültig mit Rumpf verklebt und mit Relingsleiste verbolzt

- Bilge mit Topcoat gestrichen, Gegenplatten für Kielbolzen eingebaut

- Herdmulde in Pantry eingebaut, elektrische Leitungen teilweise schon verlegt, erste Seeventile eingebaut

- Püttinge für Wanten montiert und eingedichtet

- Erste Decksbeschläge (Relingsstützen) montiert

Hier wieder ein paar Fotos:



05.02.2025: Einreisebestimmungen, Gastflaggen / Starlink / Furler für Code 0

Schon länger war uns klar, dass wir in einigen Zielländern und Inselgruppen ein Einreisevisum benötigen würden. Insbesondere die Beantragung eines Visums für die USA und für Australien ist ziemlich aufwändig und muss eigentlich schon vor Törnbeginn erfolgen.  Das Gleiche gilt für die Einreise verpflichtende und empfohlene Impfungen, da sie nicht von jedem Hausarzt, sondern nur in Tropeninstituten durchgeführt werden. Da ich durchaus auch auf Yachtgebräuche lege, habe ich mich auch mit dem Thema Gastflaggen - und wo man diese beziehen kann - auseinandergesetzt.

Das Ergebnis der Recherchen finden Interessierte im neuen "Download-Bereich" auf dieser Webseite.Offengestanden war ich schon erstaunt, wie sehr die Einreisebestimmungen in den mehr als 50 von uns zu besuchenden Ländern und Inselstaaten voneinander abweichen.

Auch das Thema "Kommunikation an Bord" konnte ich gestern im Wesentlichen abhaken. Hier hatte ich zunächst zu Iridium Go Exec tendiert, was einen weltweiten Empfang und einen geringen Stromverbrauch sichert, allerdings nur vergleichsweise sehr geringe Übertragungsraten im Down- und Upload von Daten bietet.

Das von Elon Musk auf den Markt gebrachte Satelliten-Kommunikationssystem Starlink bietet hier wesentliche bessere Performance. Statt Übertragungsraten im Kilobit-Bereich ermöglicht Starlink auch mitten auf dem Ozean noch das Streamen von Videos.

Auf den ersten Blick sah es so aus, als wenn die Kosten bei Starlink jedoch nochmals höher sind als bei Iridium Go exec. Die sehr aufschlussreichen Informationen in der Trans-Ocean WhatsApp-Gruppe "Starlink" haben jeoch einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie man auch mit vertretbaren Kosten auf den Ozeanen nicht auf schnelles Internet verzichten muss. 

Ich hoffe sehr, dass sich hier nicht erhebliche (nachteilige) Änderungen ergeben. Die Entscheidung musste allerdings schon jetzt getroffen werden, weil sowohl die Antennenhalterung, als auch die Verlegung von Kabeln beim Bau der NYALA berücksichtigt weden muss.

Auf dem vor zwei Wochen besuchten Blauwassersseminar wurde auch über das Thema "Segel für Langfahrt" und speziell über Passatsegel gesprochen. Nach Gesprächen mit mehreren Segelmachern meines Vertrauens (am intensivsten mit CO-Segel aus Grödersby) scheint ein weiteres rollbares Vorsegel aus einem Cruising-Laminat oder aber aus schwerem Sturmspinnakertuch sinnvoll zu sein. Zur Einsparung von Kosten und Gewicht muss dieses (frei fliegend) am Spifall gefahrene Segel zwar ein eigenes Anti-Torsionskabel, jedoch nicht unbedingt einen eigenen Furler haben.

Bei richtiger Auswahl des Furlers kann die gleiche "Wickelhardware" für den Code 0, das Passatsegel und sogar einen Gennaker gefahren werden. Bei dem genaueren Studium der Unterlagen von Seldén kam heraus, dass mir die Werft nicht nur einen nur bedingt geeigneten, sondern auch grenzwertig ausgelegten Furler angeboten hatte. Glücklicherweise sind die Werftchefs jedoch so flexibel, dass das noch schnell geändert werden konnte. Statt eines Seldén GX15, gibt es jetzt einen CX25-Furler, der etwas kräftiger dimensioniert ist und damit zumindest für den Code 0 und das Passatsegel ideal passen sollte.



01.02.2025: Neue Routenplanung für Weltumsegelung

Vor ein paar Wochen erinnerte ich mich an das letzte Buch von Ursel und Friedel Klee, die schon in den 1970ern mit Ihrer nur 9,20 m langen und spartanisch ausgerüsteten, sehr seriennahen Dehler Optima 92 fast zweimal um die Welt gesegelt sind.

Vor Friedel, den ich nur aus meiner Kindheit als - mal vorsichtig ausgedrückt - recht abenteuerfreudigen Segler kannte, hatte ich stets großen Respekt, irgendwo war er sogar ein Idol für mich. Schon mit einer winzig kleinen Hansajolle ist Friedel mit meinem seglerischen Mentor Gerd Veltmann in den 60er-Jahren nach Gotland gesegelt. Dafür hat ihn manch alter "Salzbuckel" für verrückt erklärt...

Friedel und Ursel waren schon damals auf ihrer zweiten großen Reise nach Alaska gesegelt. Schon als Jugendlicher habe ich davon geträumt irgendwann auch mal nach Alaska zu reisen. Berichte über das Iditarod-Schlittenhunderennen von Anchorage nach Nome haben mich total fasziniert und auch eine Kanutour von Whitehorse bis Dawson City stand immer auf meiner Bucket List, konnte aber bisher noch nicht realisiert werden.

Der vor einer Woche in Köln erlebte Vortrag von Claudia und Jürgen Kirchberger inklusiv der Durchfahrt durch die Nordwest-Passage von Ost nach West hat diese alten Träume wieder hochgespült. Nachdem auch Nici schon immer von Kanada und Alaska fasziniert war, habe ich mich in den letzten Tagen intensiv mit der Erweiterung unserer bisher geplanten Route um eine Schleife durch den Nordpazifik beschäftigt. 

Mit Hilfe der des "Fahrtensegelerkalenders" (12 Monatskarten für die ganze Welt), Jimmy Cornells "Segelrouten der Welt" und Rod Hekkells "Blauwasserrouten", sowie den aus dem Internet heruntergeladenen Pilot Charts für alle großen Weltmeere habe ich dann unsere Routenplanung komplett über den Haufen geworfen und ein viertes Jahr "eingebaut". Unter Berücksichtigung der Pilot Charts und Wirbelsturm-Risiken wollen wir die folgende Route versuchen:

2026: Start in Kappeln im Juni, NOK, Nordsee, Biscaya, Lissabon, Madeira, Kanaren, Kapverden, Grenada - Anguilla

2027: Guadaloupe, ABC-Inseln, Cartagena, San Blas-Inseln, Panamakanal, Hawai, Kodiak, Sitka, Vancouver, San Fancisco

2028: San Diego, Panama, Galapagos, Marquesas, Tahiti, Fidji, Auckland, Wellington, Sydney

2029: Brisbane, Vanuatu, Salomonen, Komodo, Cocos Keeling, Chagos, Seyschellen, Komoren, Durban, Kapstadt

2030: Rio de Janeiro, Barbados, Antillen, New York, Nantucket, Halifax, Dublin, Caledonian Canal, Orkneys, Skagen, Kappeln

Dieser Törn würde etwa 52.000 sm lang sein, für die ich etwa 340 See- und 885 Hafentage eingeplant habe. Damit würde ich dann auf einem einzigen Langtörn rund 70 % meiner in mehr als 50 Jahren gesegelten Meilen (bis Ende 2025 wahrscheinlich etwa 75.000 sm) "abspulen". Was für ein Projekt! 

Wenn ich ehrlich bin, habe ich doch ein wenig Respekt vor diesem Mammut-Törn, obwohl ich mich extrem darauf freue und darauf vertrauen kann, dass ich mit Nici eine wirklich begeisterte,zuverlässige und belastbatre Partnerin an Bord eines - für diese "Aufgabe" - annähernd ideal geeigneten Bootes haben werde.

Trotzdem wird es bestimmt so manche Herausforderung geben, die ich auch bei einer sehr gewissenhaften Planung der Reise kaum abschätzen kann. Zum Glück sind wir beide keine Pessimisten....

Wenn Ihr Euch jetzt fragen solltet, warum dieser Verrückte schon so früh mit der detaillierten Planung beginnt, gibt es eine Antwort darauf: 

Wir werden in den Jahren 2027 und 2030 jeweils über längere Abschnitte in US-amerikanischen Hohheitsgewässern segeln. Leider ist dafür ein Visum erforderlich, was nicht mal eben online beantragt werden kann. Man muss die Visa leider im Heimatland beantragen, persönliche Interviews über sich ergehen lassen und auch seine finanzielle Situation offenbaren. Deshalb werde ich in den nächsten Tagen an das - für VISA zuständige - US-Generalkonsulat in Frankfurt schreiben, um dort mal anzufragen, wie man die Visa-Fragen in den Griff bekommen kann.

Unten findet Ihr die Planung der Reise (zum heutigen Stand) sowohl in tabellarischer Form, als auch mit Übersichtskarten.




30.01.2025: Nächster Werftbesuch liegt hinter uns + "Teakdeck" liegt

Gestern waren Nici und ich wieder in Woudsend, um den Baufortschritt der NYALA zu besichtigen, einige Entscheidungen zu treffen und um beim Polsterer die Salonpolster, Teppichboden, Plissé-Vorhänge für die Fenster und die eventuelle Lieferung von Matratzen und Lattenrosten zu besprechen.

Zunächst haben wir die folgenden Punkte mit den beiden Werftchefs Lars und Marc besprochen:

Auswahl Steuerrad:  Es wird ein Carbonautic GFK-Rad im Sport-Design, grau mit 3/6 Speichen

Auswahl Fußboden unter Deck:    Holz in klassischer Stabdeckoptik, Mahagoni mit hellen Fugen, seidenmatt lackiert

Ausführung Decke:                      Abnehmbare Sperrholz-Panele mit cremeweißem Kunstleder bezogen, 15mm Khaya-Fugen

Auswahl Innenbeleuchtung:          Drei verschiedene LED-Leuchten von Prebit, alle Deckenstrahler auf rot umschaltbar

Auswahl Herd:                             ENO Force 10, 3-flammiger Gasherd mit großem Backofen

Möbeltresor:                                25l, feuerfest, für Papiere und Signalpistole

Farbe Topcoat auf Laminat:           weiß

Arbeitsflächen Pantry und WC:     Corian, weiß mit grauen "Sprenkeln"

Auswahl Elektropanel:                  Philippi (2x STV316, 1 x STV 108)


Anschließend sind wir gemeinsam auf die "Baustelle gegangen", wo ich erneut einen sehr guten Eindruck von den ausgeführten Arbeiten gewonnen habe. Die Werft ist - was Sonderwünsche angeht - sehr flexibel und ich hatte noch nicht einmal das Gefühl, dass ich in irgendeiner Form auch nur ansatzweise über den Tisch gezogen werden könnte.

Nach dem Besuch auf der Werft ging es dann zu Jaarsma & Silvius in Sneek, einem auf Bootspolster und Matratzen spezialisiertem Betrieb mit jahrzehntelanger Erfahrung. Auch hier fühlten wir uns sehr gut beraten. Die Polster im Salon werden in konturierter Ausführung, allerdings ohne die lästigen in die Polsterbezüge eingesteppten Knöpfe zum Fixieren der Bezüge hergestellt. Stattdessen werden die Polster mit sogenannten Linern versehen, die die Bezüge sicher fixieren sollen und ein problemloses Waschen der Bezüge in der Waschmaschine (30° C) ermöglichen.

Sowohl die Polsterbezüge, als auch der Teppich im Schiff wird in blau-grauen Farbtönen ausgeführt (siehe Foto).

Bei den Matratzen hatten wir uns ja eigentlich schon auf der BOOT in Düsseldorf auf den Hersteller FLEXIMA aus Österreich fixiert, weil die Matratzen dieses Herstellers einen sehr guten Liegekomfort bei verhältnismäßig geringer Höhe boten. Gestern wurden wir jedoch von den Vorteilen einer Latexmatratze überzeugt. Wenn der Preis stimmt, werden wir 21 cm hohe Latex-Matrazen mit abnehmbaren Topper bekommen. die so geteilt weden sollen, dass die Bezüge problemlos in die Waschmaschine an Bord passen.

Auch die Riggzeichnung ist inzwischen endlich so weit vorangekommen, dass die Segelmacher anfangen können, was nun höchste Zeit wurde.

Wir blicken auf einen tollen und erfolgreichen Tag zurück....


Herzliche Grüße



Kiki



26.01.2025: Die erste "richtige" DN-Regatta steht an

Mit den vor ein paar Wochen in Schweden erhaltenen Tipps habe ich das im letzten Jahr geschriebene Handbuch für DN-Einsteiger nochmal überarbeitet und einen sehr erfahrenen DN-Segler aus Hamburg korrekturlesen lassen. Diese Korrekturlesung hat das Manual deutlich verbessert.

Nach dem Weiterleiten an den europäischen Flottensekretär Bernd Zeiger, klingelte schon ein paar Minuten später mein Telefon. Bernd hat mich "überzeugt", dass es für meine Lernkurve sinnvoll wäre, mit zur Europameisterschaft nach Finnland zu fahren, die Ende Februar stattfinden soll.

Also habe ich mich entschlossen schnell zu melden und stehe inzwischen auch auf der Teilnehmerliste. Streng genommen dürfte ich noch gar nicht starten, weil es mir noch an Regatta-Erfahrung im DN mangelt. Mit einem Empfehlungsschreiben von Bernd klappt das aber.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch eine Menge Respekt vor einer Wettfahrtserie mit - bis zum heutigen Meldestand - mindestens 120 Teilnehmern. Bernd meinte jedoch, dass ich in der Bronze-Fleet bestimmt Spaß hätte und auch das "Soziale" wäre in Finnland immer toll.


Da ich mir vorgenommen habe, bei der Europameisterschaft möglichst nicht - wie zuletzt in Schweden - Letzter zu werden, muss ich mein Material noch optimieren. Da gestern mein erster DN-Schlitten an einen netten Belgier verkauft werden konnte, habe ich einen Teil des Verkaufserlöses in ein neues, flaches 1D-Segel mit Carbonlatten investiert und damit begonnen, meine inzwischen zehn frisch geschliffenen Kufensätze neu zu shimmen.

Beim Shimming werden die hinteren Kufen im Bereich der Chocks (Kufenaufnahmen) mit aufgeklebten 0,05 bis 0,4 mm dicken Folien aus Kuntstoff oder Metall so aufgefüttert, dass sie im voll belasteten Schlitten (Gewicht des angezogenen Seglers plus normalem Schotzug) möglichst absolut parallel zueinander und parallel zur Längsachse des Schlittens stehen. 

Dafür wird der Schlitten auf zwei vier Meter lange Richtlatten aus Aluminium mit aufgeklebten Aufnahmen für die Kufenschneiden gestellt und mit dem entsprechenden Gewicht bei sind es 105 + 25 kg beladen. dann wird der Abstand der Richtlatten vorn und achtern gemessen.

Mit einer selbst gebastelten Excel-Tabelle lässt sich dann - unter Berücksichtigung der Hebelverhältnisse - recht leicht ermitteln, wo welche "Shims" aufgeklebt werden. Nach dem Shimming erfolgt eine weitere Kontrolle und mit etwas Glück schafft man dann eine Parallelität der Kufen zueinander von 0,1 - 0,2 mm auf der Kufenlänge. Stehen die Kufen nicht parallel wirkt sich das zumindest bei Leichtwind und auf Raumschotskursen sehr negativ auf den Speed des Schlittens aus. Pro Kufensatz kann man 30 - 50 Minuten veranschlagen...

Auch für das Nachschärfen der Kufen vor Ort habe ich mir schnell noch eine Vorrichtung gebaut. Die meisten machen das freihändig mit einem feinen Schleifstein, mit dem man zumindest kleine Macken aus der Kufe schleifen kann. Den Stein dabei aber exakt im richtigen Winkel zu führen ist nicht einfach. Ich habe mir deshalb von meinem Freund Sven ein paar passende Keile in den für mich typischen Schneidenwinkeln (90°, 95° und 100°) bauen lassen, auf die ich dann Diamant-Schleifsteine aufgeklebt habe. Damit lässt sich der Winkel gut halten und sogar ganz ordentlich Material abtragen.

Ich hoffe sehr, dass ich in Finnland schneller bin als beim letzten Mal....





25.01.2025: Neue Fotos vom Bau - kleine Probleme

Soeben gingen wieder ein paar Fotos ein, die Ihr unten seht. Mittlerweile stehen auch die Halbschotten zwischen Pantry/Navigation und dem Salon und das GFK-Formteil für die Nasszelle an Steuerbord ist eingebaut. Auch der Ruderkoker ist inzwischen einlaminiert. 

Am Donnerstag rief die Werft an. Marc, dass das Schott zur begehbaren Backskiste ein wenig nach achtern verschoben werden muss, weil der von uns bestellte Waschtrockner sonst nicht durchpassen würde bzw. jetzt vielleicht reingehen würde, zum Ausbauen aber zerlegt werden müsste. 

Duch die Schottverschiebung würde die begehbare Backskiste unnötig klein werden, was ich eigentlich nicht möchte. Ihch habe deshalb überlegt, ob es nicht auch anders geht. Nach ein paar Stunden Überlegen ist mir dann eine Idee gekommen, die meines Erachtens mit geringem Aufwand umsetzbar ist (siehe Skizze). Ob das tatsächlich hinhaut, werden wir beim Werftbesuch in der nächsten Woche diskutieren.



 


20.01.2025: Blauwasser-Seminar Boot 2025 - Lange To Do-Liste mitgebracht

Am vergangenen Wochenende haben Nici und ich das von Sönke Roever geleitete zweitägige Blauwasserseminar besucht. Ich war zwar schon vor zwei Jahren dabei und konnte deshalb nicht ganz so viel Neues "mitnehmen", trotzdem war es sehr gut, dass wir das Seminar gemeinsam besucht haben. Nici hat nach etlichen Geprächen mit Stefanie Kamke, Judith Roever und Mareike Guhr inzwischen deutlich weniger Angst vor dem Angehen unseres Projektes und sieht nun viele Aspekte deutlich entspannter.

Es war toll, das Seminar gemeinsam zu erleben und uns in den Pausen und im Anschluss an die beiden mit Informationen regelrecht vollgestopften Tage ausführlich darüber auszutauschen. Am Montag waren wir noch bei meiner Freundin Mareike Guhr zur Törnberatung. Mareike meint, wir sollten uns besser mehr Zeit lassen und berichtete von zeitfressenden Ersatzteilbestellungen unterwegs, die sie (und andere) zum Teil MONATE gekostet haben. Ich hoffe, dass uns bei unserem neuen und über eine Saison getesteten Boot allzu viele böse Überraschungen erspart bleiben werden.

Wir sind mit einer ellenlangen ToDo-Liste nach Hause gekommen, die ich zum größten Teil schon abgearbeitet habe:

Mit Breehorn besprochen bzw. beauftragt, sofern nicht im Standard:

1. Sämtliche Reißverschlüsse an Persenningen und Bezügen ausschließlich aus Kunststoff (wegen Korrosion). Wird umgesetzt

2. 17 cm hohe Kaltschaum-Matratzen mit Kunststoff-Federn von Flexima mit Abstandsgewirk an den Seiten und der Unterseite, abnehmbaren Baumwolltopper in zwei unterschiedlichen Härtegraden bei Breehorn bestellt

3. Löschöffnung für Maschinenraum (Vorderseite Niedergangstreppe) besprochen, ist Standard

4. Belüftung und Isolation Kühlaggregate besprochen, Werftstandard scheint sehr energieeffizient zu sein

5. Verlegung Leitungen für starke Verbraucher (Winschen, Bugstrahlruder, Ankerwinsch, Anlasser) in Leerohren besprochen, wird so gemacht, wo möglich

6- Ersatz-Rotorblätter für Windgenerator bestellt, Elektrik mit Silentwind auf der Messe besprochen. Es ist kein separarter Ausschalter und kein Lastwiderstand erforderlich. Der mitgelieferte Regler ist intelligent genug. Bei Ausfall des Reglers muss der Generator manuell mit einem Zeising blockiert werden

7. Möglichkeit der Nutzung von Aluminium-Gasflaschen erörtert. Maße Gasfach bei Breehorn angefordert, wurde umgehend erledigzt

8. Werkstatthandbuch für Motor und Verschleißteile für drei Inspektionen bestellt (Filter, Impeller, Anoden, Dichtungen)

9. Polardiagramm angefragt, leider nicht verfügbar (mal über den DSV versuchen)

10. Überwachung Abgastemperartur im Abgassammler mit Alarm angefragt, giibt es von VETUS (Anfrage läuft)


Mit Segelmachern zu diskutieren:

11. Anfertigung Passatfock aus Sturmspinnakertuch mit fliegendem Vorliek / Antitorsionskabel

12. Verschleiß-Patches für Rollreffgenua (Salinge und Vorstag in den Reffstufen)

13. Umfangreiches Repair-Kit für Segelreparaturen anfragen


Mit Mastenbauer besprechen:

14. Maststufen (Mastenbauer rät davon ab, weil gewichtsintensive Verstärkungen vorgesehen werden müssten, was die teuer bezahlte Gewichtsersparnis im Rigg teilweise "auffressen würde"

15. Wegfall Babystag: Hier hatte AXXON gesagt, dass das Babystag ZWINGEND erforderlich ist. Torbein Jacobsen - ex Nordic Masts - hatte jedoch die Idee, die Salinge eventuell doch um nur 3° zu pfeilen und im unteren Bereich ein wenig mehr Carbon zu verarbeiten, was sich bei einigen Booten schon bewährt hat. Wird geprüft....


Zubehörbestellungen (alle schon erledigt):

- 3 robuste Schlagpützen 7 l (Gummi)

- 6 kg Faltdraggen für Dinghy

- Treibanker

- Aufkleber Alarmanlage

- Bandschlüssel für Öl- und Kraftstofffilter

- Antirutschmatten

- Wasserpumpenzangen KNIPEX Cobra (Set 3 Stück)

- Fühlerlehren (zum Einstellen Ventile am Motor)

- Schiffsstempel

- Gewindedichtfaden

- Hylomar Dichtmasse, flüssig

- Bremsenreiniger

- Glycerin (zum Wechseln Impeller)

- Loctite Schraubensicherung mittelfest


Ihr seht, wir sind schon wieder ein Stück weiter....

Gruß



Kiki




17.01.2025: Maschine eingebaut, das Hauptschott ist einlaminiert

Jetzt scheint es richtig voran zu gehen! Neben dem Kasko entsteht das Altenateak-Deck und wird zum Aufkleben vorbereitet, der Wasserpass ist inzwischen - wie gewünscht in grau - lackiert worden, im Rumpf steht das Hauptschott am Mast nebst der Verstärkungen für die Aufnahme der Püttinge. Die Maschine ist ebenfalls inzwischen eingebaut, im Vorschiff ist die Verstärkung für das ausfahrbare Bugstrahlruder einlaminiert und auch in der Achterkajüte beginnt schon der Ausbau.

Ich freue mich jeden Tag mehr auf den nächsten Werftbesuch...

Leider warten wir noch immer auf den Riggplan. Zumindest die Maße für die Downwindsegel (Gennaker und Spinnaker) sollen mir noch heute übermittelt werden.

Schönes Wochenende...




14.01.2025: Das Deck liegt (provisorisch) auf dem Rumpf...

Wie schon gestern angekündigt hat die Werft inzwischen das Deck einmal probeweise aufgelegt, um die Schablonen für die Schotten erstellen zu können. Auch die Wasser- und Dieseltanks sind inzwischen eingebaut und der Wasserpass - den ich bewusst gleich ein Stück höher als normal bestellt habe - markiert.

Mal sehen, ob morgen endlich der Riggplan kommt...

Herzliche Grüße


Kiki



13.01.2025: Motor geliefert, Kiel anlaminiert

Nach meiner Rückkehr vom Eissegeln in Schweden waren auch ein paar neue Fotos vom Bau der "Nyala" im Postfach. Der stärkere (80 PS) Yanmar ist inzwischen geliefert und wartet auf den Einbau. Auch der Kiel ist inzwischen untergebolzt und anlaminiert, hier fehlen nur noch die Gelcoat-Arbeiten an der Rumpf-Kiel-Verbindung.

In dieser Woche werden die Schotten eingebaut und das Deck einmal probehalber aufgelegt, um die Schotten optimal anpassen zu können. Ebenfalls werden endlich die Schablonen für das "Alternateak"-Deck vom Hersteller (Topdek.nl) genommen.

Auch der Riggplan von AXXON - schon seit fünf Wochen überfällig - soll endlich in dieser Woche geliefert werden, damit die Segelmacher von Co-Segel und UK, Makkum endlich anfangen können.

Der nächste Werftbesuch ist für den 29.01. geplant.



04.01.2025: Die erste Rangliste im Sack - hoffnungslos hinterhergefahren

Heute stand meine erste "richtige" Wettfahrtserie im DN an. Mit 25 Meldungen - jedenfalls aus meiner Warte - schon ein ganz ordentliches Feld. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mächtig Respekt vor den Wettfahrten. Bei 12 bis 17 Knoten (in den Böen) und auf hartem, leider etwas "rumpeligem" Eis gab es heute schon sehr respektable Geschwindigkeiten, bei mir in der Spitze 46 Knoten.

Dementsprechend defensiv bin ich die Wettfahrten angegangen. Zielsetzung: Keinen behindern, auf jeden Fall keinen Crash produzieren, im Zweifel auch mal jemandem ausweichen, der eigentlich kein Wegerecht hat. Trotzdem wollte ich Spaß haben und den habe ich auch bekommen.

Ergebnis: 

1. Wettfahrt:   

DSQ (weil Kurs fortgesetzt, obewohl ich von Tomek (P55) überrundet wurde, 23 Punkte

2. Wettfahrt:  

Abbruch im ersten Anlauf durch Wettfahrtleitung wegen Kollision (ohne meine Betreiligung), bei Wiederholung DNF nach zwei selbst verschuldeten "Korkenziehern"

3. Wettfahrt: Erneut DSQ wegen dem gleichen Fehler wie in der ersten Wettfahrt, etwa auf Platz 18 liegend

4. Wettfahrt: DNS (weil mein "Konzentrat" am Ende war

5. Wettfahrt: DNS (siehe WF4)

Auch wenn ich noch NIE in einer Serie Letzter geworden bin, hatte ich eine Menge Spaß und habe viel gelernt.Ich durfte viele neue Menschen kennenlernen, die mich mit Rat und Tat unterstützt haben une werde diesem wirklich faszinierenden Sport trotzdem treu bleiben-.

Morgen geht es mit den Wettfahrten voraussichtlich bei schwachem Wind weiter, mal sehen wie es da läuft. Einen Strich durch die Rechnung könnte mir mein linker Fuß machen, der - ohne sichtlichen Grund - gehörig schmerzt. Wahrscheinlich eine Zerrung. Außerdem soll es am Montag eine Menge Schnee in Schweden geben, vielleicht fahre ich auch morgen noch ein Stück weiter, um der weißen Seuche aus dem Weg zu gehen. Mit ein wenig Glück kann ich die Fähre vielleicht umbuchen.

Unten findet Ihr den Youtube-Link zum Video von der zweiten (abgebrochenen) Wettfahr,,,


https://www.youtube.com/watch?v=BZYKnU8wR4s




03.01.2025: -10° Celsius in Hudiksvall

Auch am Storsjön westlich von Hudiksvall gab es nur ein sehr kurzes Vergnügen. Nach dem Frühstück im Hotel ging es gkleich zum Spot, wo unter Land ein nettes Lüftchen wehte, das allerdings nicht so aussah, als wenn ich schon meine schärfsten Kufen (95° Slot-Seitenläufer und 90° Steuerläufer) und ein flaches Segel benötigen würde.

Stefan hatte den richtigen Instinkt und ist gleich mit einem flachen Segel und 90°-Läufern aufs Eis gegangen. Draußen wehte es so kräftig, dass meine Seitenläufer kaum Grip hatten. Der Schlitten versetzte hinten so stark, dass ich schon nach fünf Minuten wieder zum Takelplatz gefahren bin, um Segel und Kufen zu wechseln, was ich mir im Nachhinein hätte sparen können. Schon eine halbe Stunde später war der Wind weg (und blieb es auch).

Inzwischen hatte die "Obrigkeit aus Stockholm" entschieden, dass wir am Wochenden im Hudiksvallfjärden segeln sollen. Also wieder abbauen und umziehen. Die Entscheidung erscheint jedoch richtig, weil der Fjord nur von flachen Hügeln umgeben ist und ebenfalls hartes Eis ohne Schneeauflage bietet. Die Oberfläche ist jedoch nicht ganz so superglatt wie am Storsjön. Immerhin gab es auch hier keine nennenswerte Borsten und Risse, also immer noch sehr gute Bedingungen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit steht der Schlitten am neuen Takelplatz auf dem Eis. 

Am Freitagmorgen ist es gefühlt so richtig arschkalt, auch wenn das Thermometer nur minus neun Grad anzeigt. Dazu weht eine recht schwache Brise, die aber zum Segeln reicht.

Nachdem ich gestern und heute von Christian Seegers ein paar Tipps erhalten habe, übe ich fleißig Wenden und Halsen und versuche vergeblich auch nur einigermaßen den Speed und die Höhe (oder Downwind auch Tiefe) der anderen Segler zu erreichen. Keine Chance, dennnoch habe ich eine Menge Spaß  und sehe ein, dass es nicht so einfach ist, mit erfahrenen DN-Seglern mitzuhalten.

Sicher, ich habe (noch) kein absolut konkurrenzfähiges Boot, dennoch hätte ich nicht erwartet, dass man mir so um die Ohren fährt. Ich komme mir vor wie der letzte Stümper, der ich irgendwie wohl auch bin. Aber das wird schon, so hoffe ich jedenfalls. In jedem Fall hatte ich heute als "fette Zecke" einen klaren Nachteil gegenüber den Leichtgewichten.

Morgen soll es etwas mehr Wind geben, ich hoffe dass es dann etwas besser läuft.

Hier noch ein paar Bilder aus Hudiksvall....



01.01.2025: Ein frohes neues Jahr aus Schweden

Am 27.12. haben Nici und ich uns entschlossen, gemeinsam für ein paar Tage zum Eissegeln bzw. Eislaufen (Nici) nach Schweden zu fahren. In Sandviken in der Region Gävle sollte es hervorragendes Eis und segelbaren Wind geben.

Am 29.12. sind wir dann am späten Nachmittag in Kiel auf die Fähre gefahren, um von Göteborg aus einmal quer durch Schweden nach Sandvik zu fahren. Tatsächlich haben wir dort schöne, aber nicht perfekte Bedingungen angetroffen, die leider nur einen Tag hielten. Die Wettervorhersage für die Sylvesternacht versprach leider nichts Gutes. 20 Zentimeter Neuschnee waren angesagt. Deshalb morgens aufgebsaut und nach nur zweieinhalb Stunden Segeln wieder abgebaut und verladen, um dann heute nach Hudiksvall zu verholen, wo an einem anderen Storsjön kein Schnee gefallen ist.

Die Sylvesterparty fand in einer zum Restaurant/Kneipe umgebauten Kirche im relativ kleinen Kreis mit drei Pärchen statt. Es war ein megaschöner Abend, den wir alle sehr genossen haben.

Nachdem ich Nici heute Mittag in Gävle am Bahnhof abgesetzt habe (von da ging es für sie per Bahn nach Stockholm Arlanda weiter und per Flieger dann zurück nach Düsseldorf), bin ich weiter nach Hudiksvall gefahren, wo wir nun an einem anderen Storsjön - der allerdings eher klein ist - erneut die Schlitten aufgebaut haben. Nun hoffe ich noch auf ein paar Tage mit schönem Wind hier, bevor es voraussichtlich am Montag wieder auf die Heimreise geht.

Unten findet Ihr ein paar Fotos von unserem Kurzevent in Sandviken, die ausnahmslos von Nici gemacht wurden.

Happy new Year,



Kiki



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